Meldung vom 10.02.2015

Telekom Austria Group stabilisiert im Geschäftsjahr 2014 operatives Ergebnis und schafft Turnaround in Österreich

  • Bereinigtes EBITDA stabilisiert sich gruppenweit bei rund 1.286 Mio. Euro, nach 11,6 Prozent Rückgang im Vergleichszeitraum des Vorjahres
  • Bereinigte EBITDA-Marge steigt gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 32 Prozent
  • EBITDA-Turnaround in Österreich als Unternehmensziel 2014 geschafft, Plus 1,4 Prozent
  • Starkes Ergebnis in Weißrussland sowie im Segment „Weitere Märkte"
  • Bulgarien und Kroatien nach wie vor von herausforderndem Umfeld geprägt
  • Deutliche Kostenoptimierung bringt Ausgabensenkung um 4,5 Prozent auf 2.850,9 Mio. Euro
  • Nettoverschuldung um 28,3 Prozent reduziert und so Schuldenstand im Verhältnis zum EBITDA auf europäischen Branchenschnitt gesenkt
  • Free Cashflow von -716,7 Mio. Euro auf 156,1 Mio. Euro gesteigert
  • Nettoergebnis von -185,4 Mio. Euro besser als erwartet, ohne Sondereffekte Bilanzgewinn von rund 190 Mio. Euro
  • Positiver Ausblick für das Geschäftsjahr 2015 mit einer erwarteten Umsatzsteigerung von rund 2 Prozent

Kundenzahlen in Tausend20142013+/- in %
Festnetzanschlüsse konzernweit 2.723,3 2.636,9 +3,3
 - davon Breitband 1.750,3 1.654,4 +5,8
Kundenanzahl im Mobilfunk 20.008,4 20.117,4 -0,5
 - davon Breitband 1.505,7 1.530,9 -1,6

 

Finanzkennzahlen in Mio. EUR nach IFRS20142013+/- in %
Konzernumsatz 4.018,0 4.183,9 -4,0
Bereinigtes EBITDA*) 1.286,1 1.287,4 -0,1
EBITDA-Marge bereinigt 32,0% 30,8% +1,2p
EBIT -3,0 318,2 o.A.
Bilanzgewinn/-verlust (inkl. Einmaleffekten) -185,4 52,1 o.A.
Free Cashflow 156,1 -716,7 o.A.
Investitionen 757,4 1.779,1 -57,4
Mitarbeiter 16.240 16.045 +1,2**)
*) EBITDA ohne Effekte aus Restrukturierungen und Werthaltigkeitsprüfung (Impairment)
**) Akquisition von blizoo in Mazedonien
Hannes Ametsreiter

Die Telekom Austria Group hat ein Jahr der Stabilisierung hinter sich. Das Ergebnis ist nach dem Impairment in Bulgarien besser als erwartet und nach jahrelanger Durststrecke geht es erstmals wieder aufwärts.

Hannes Ametsreiter

Generaldirektor Telekom Austria Group

 

„Die Telekom Austria Group hat ein Jahr der Stabilisierung hinter sich. Das Ergebnis ist nach dem Impairment in Bulgarien besser als erwartet und nach jahrelanger Durststrecke geht es erstmals wieder aufwärts. Wir konnten das bereinigte EBITDA, nach einem Minus von fast 12 Prozent 2013, stabilisieren und die Marge um 1,2 Prozent steigern. Ein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Heimmarkt Österreich. Durch ihre Leistungen haben wir trotz rauer Rahmenbedingungen unser Jahresziel eines EBITDA-Turnarounds geschafft. Ich bin überzeugt, dass mit soliden Zahlen, neuen Geschäftsfeldern und Produkten als auch Synergien mit unseren internationalen Partnern 2015 ein Erfolgsjahr für die Telekom Austria Group wird. Es geht wieder aufwärts", betont Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group und A1.

Der Umsatz der Telekom Austria Group sank im Geschäftsjahr 2014 von 4.183,9 Mio. Euro um 4,0 Prozent auf 4.018,0 Mio. Euro. Der Rückgang ist nicht zuletzt auf europäische Regulierungseffekte in den Bereichen Roaming und Interconnection zurückzuführen, die sich mit 128,2 Mio. Euro niederschlagen.

Nachdem das bereinigte EBITDA im Vergleichszeitraum des Vorjahres um 11,6 Prozent zurückgegangen ist, konnte im Geschäftsjahr 2014 mit -0,1 Prozent auf 1.286,1 Mio. Euro eine gruppenweite Stabilisierung erreicht werden. Vor allem die Trendwende in Österreich mit +1,4 Prozent auf 755,4 Mio. Euro und eine starke Performance in Weißrussland mit +10,6 Prozent auf 172,4 Mio. Euro leisteten ihren Beitrag. Die bereinigte EBITDA-Marge konnte im Verhältnis zum Umsatz von 30,8 Prozent auf 32 Prozent gesteigert werden.

Um ihren Kunden auch in Zukunft die beste Netzqualität bieten zu können investierte die Telekom Austria Group im Geschäftsjahr 2014 rund 757,4 Mio. Euro. Der Rückgang um 57,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklärt sich durch die außerordentlichen Kosten der Frequenzversteigerung in Österreich.

Durch den erfolgreichen Abschluss einer Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro konnte der Schuldenstand um 28,3 Prozent auf 2.693,3 Mio. Euro reduziert werden. Im Verhältnis Verschuldung zu EBITDA liegt die Telekom Austria Group damit im europäischen Telekomvergleich im EU-Durchschnitt. Ein weiterer Beitrag zur finanziellen Stabilisierung der Gruppe wurde im Bereich Kostenoptimierung gesetzt. Gegenüber dem Vorjahr reduzierten sich die Ausgaben um 4,5 Prozent auf 2.850,9 Mio. Euro.

Das Jahresergebnis fällt nach dem notwendigen Impairment in Bulgarien mit -185,4 Mio. Euro negativ aus, liegt aber über den Erwartungen. Exklusive dieses Sondereffektes wäre das Ergebnis bei rund 190 Mio. Euro gelegen.

„Das Geschäftsjahr 2014 hat uns nicht nur neue Eigentümer, sondern auch stabile Finanzen gebracht. Damit sind wir für die kommenden Herausforderungen am Telekom-Markt gut aufgestellt. Durch einen Schuldenabbau von fast einem Drittel erreichen wir einen Verschuldungsgrad im Verhältnis zum EBITDA, der im Branchenschnitt liegt. Nach einem Jahr der Konsolidierung und einer Wachstumsprognose von 2 Prozent für 2015 blicken wir optimistisch in die Zukunft", so Siegfried Mayrhofer, Finanzvorstand Telekom Austria Group.

Die wesentlichen Entwicklungen der Märkte im Überblick

In Österreich erreichte A1 das strategische Jahresziel des EBITDA-Turnarounds. Mit Plus 1,4 Prozent des bereinigten EBITDA auf 755,4 Mio. Euro konnte die Trendwende in Richtung Wachstum eingeleitet werden. Die Umsätze gingen im Jahresvergleich um 7,0 Prozent zurück, was unter anderem auf geringere Umsätze aus Verbindungsentgelten, geringere Stützungen für Endgeräte sowie Regulierungseffekte in Höhe von 77,0 Mio. Euro zurückzuführen ist. Rückgänge im Bereich Festnetz-Sprachminuten konnten durch Zugewinne im TV- sowie Breitbandsegment teilweise kompensiert werden. Mit einer Kostenreduktion in Höhe von rund 197,7 Mio. Euro wurde ein wesentlicher Beitrag zur finanziellen Stabilität der Gruppe geleistet. Zur Verbesserung der Infrastruktur investierte die Telekom Austria Group am Heimmarkt Österreich rund 400 Mio. Euro, womit das Unternehmen einer der größten Investoren des Landes ist. Damit wurde eine wichtige Grundlage für die Breitbandoffensive gelegt, welche ab 2015 mit Unterstützung der von der Regierung zugesagten Breitbandmilliarde starten wird.

Auch die weißrussische Tochter velcom verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 eine starke Entwicklung. Während sich das bereinigte EBITDA um 10,6 Prozent auf 172,4 Mio. Euro verbesserte, ging der Umsatz trotz negativer Währungseffekte um 7,0 Prozent auf 355,0 Mio. Euro nach oben. In lokaler Währung stiegen das bereinigte EBITDA sogar um 23,5 Prozent sowie der Umsatz um 19,8 Prozent, bedingt durch gestiegenen Datenverbrauch sowie Upselling-Effekte.

Das Segment „Weitere Märkte" lieferte ebenfalls einen gewichtigen Beitrag zum stabilen Gruppenergebnis. Während das bereinigte EBITDA in Slowenien um 1,2 Prozent auf 63,6 Mio. Euro zunahm, blieb Serbien mit 64,0 Mio. Euro stabil. Mazedonien verzeichnete Rückgänge in Höhe von 14,6 Prozent auf 12,6 Mio. Euro. Umsatzverluste von 4,4 Prozent auf 62 Mio. Euro in Mazedonien wurden durch Zugewinne in Serbien um 16,8 Prozent auf 213,2 Mio. Euro und Slowenien um 0,4 Prozent auf 199,6 Mio. Euro mehr als kompensiert.

Die Märkte in Bulgarien und Kroatien sind nach wie vor von einem herausfordernden Umfeld geprägt, können jedoch durch die gruppenweit gute Entwicklung abgefedert werden. Trotz Kostenoptimierung konnte der Rückgang des bereinigten EBITDA um 9,8 Prozent auf 143,1 Mio. Euro aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in Bulgarien nicht verhindert werden. Die Umsätze gingen gleichermaßen um 7,1 Prozent auf 371,3 Mio. Euro zurück. In Kroatien reduzierte sich das bereinigte EBITDA um 28,3 Prozent auf 84,3 Mio. Euro und die Umsätze um 2,8 Prozent auf 378,2 Mio. Euro. Starke Auswirkungen von in Summe 18,9 Mio. Euro hatten Regulierungseffekte, bedingt durch die Verdreifachung von Frequenznutzungsgebühren.

Im Jahr 2014 konnten zwei strategisch wichtige Schritte im Sinne der Konvergenzstrategie durchgeführt werden. Vip operator mit Sitz in Skopje wird durch die Akquise des Festnetzanbieters blizoo die mazedonischen Kunden in Zukunft mit Mobil-, Breitband- und Festnetzprodukten aus einer Hand versorgen können. Gleiches gilt für die Fusion der Mobilfunktochter mobilkom liechtenstein mit der Telecom Liechtenstein. Damit tritt die Telekom Austria Group in fünf von acht Märkten als konvergenter Multimedia-Anbieter auf.

Technologie

Die Telekom Austria Group konnte auch im Geschäftsjahr 2014 ihre Innovationsführerschaft behaupten. Unter anderem wurde weltweit der erste Kunde mittels G.fast an das Netz eines Telekombetreibers angebunden. Die neue Technologie ermöglicht zehn- bis zwanzigmal so hohe Datenraten über bestehende Kupferleitungen im urbanen Raum und ist damit eine wichtige Ergänzung zum Glasfaserausbau. Mit dem österreichischen Mobilfunknetz wurden auch 2014 alle Netztests gewonnen und die Premium-Qualität damit bestätigt. Darüber hinaus stellte die Telekom Austria Group als erster Betreiber in der EU die Festnetz-Sprachtelefonie auf IP Technologie um.

Durch eine globale Wholesale Partnerschaft mit América Móvil wurde 2014 eines der größten Glasfaser-Netze der Welt geschaffen. Mit gemeinsamer Infrastruktur in 47 Länder können beide Konzerne ihren Kunden jetzt noch bessere Datenservices anbieten. Nicht zuletzt wurden auch in Zukunftsbereichen wie M2M wichtige Weichen gestellt, wie die Kooperation mit der Porsche Holding im Bereich „Connected Car" eindrucksvoll zeigt.

Ausblick

Das abgeschlossene Geschäftsjahr brachte eine Reihe wichtiger Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung der Telekom Austria Group. Der Rückhalt durch den neuen Mehrheitseigentümer América Móvil und der zusätzliche Spielraum nach der erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung im November 2014 bestärken das Management in seiner Zuversicht, die im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeleitete Stabilisierung zu kräftigen und auf den Wachstumskurs zurückzukehren. Bereits für 2015 wird daher ein Umsatzwachstum von 2 Prozent angepeilt.