Meldung vom 16.07.2015
- Umsatz mit 1.938,8 Mio. Euro stabil im Vergleich zum Vorjahr
- Bereinigtes EBITDA wächst gruppenweit um 7,4 Prozent auf 665,3 Mio. Euro
- Bereinigte EBITDA-Marge nimmt um 2,4 Prozentpunkte zu und liegt mit 34,3 Prozent weit über europäischem Telekom-Durchschnitt
- Festnetzanschlüsse steigen konzernweit um fast 6 Prozent, TV um 29,5 Prozent und leichtes Wachstum im Mobilfunk
- Heimatmarkt Österreich mit +2,5 Prozent Umsatz und +14,4 Prozent Zuwachs des bereinigten EBITDA auf Wachstumskurs
- Weiterhin schwierige Lage in Bulgarien mit -5 Prozent Umsatz und -11,8 Prozent beim bereinigten EBITDA
- Kroatien, Weißrussland und weitere Märkte verzeichnen trotz Umsatzrückgang einen Zuwachs beim bereinigten EBITDA
- Durch Akquisition des Kabelnetzbetreibers AMIS in Slowenien jetzt in 6 von 8 Märkten konvergent
Kundenzahlen in Tausend | HY 2015 | HY 2014 | +/- in % |
Festnetzanschlüsse konzernweit |
2.791,0 |
2.636,1 |
+5,9% |
- davon Breitband |
1.865,4 |
1.694,7 |
+10,1% |
Kundenanzahl im Mobilfunk |
20.005,0 |
19.877,9 |
+0.6% |
- davon Breitband |
1.526,1 |
1.504,5 |
+1,4% |
Finanzkennzahlen in Mio. EUR nach IFRS | | | |
Konzernumsatz |
1.938,8 |
1.939,0 |
+0,0% |
Bereinigtes EBITDA*) |
665,3 |
619,4 |
+7,4% |
EBITDA-Marge bereinigt |
34,3% |
31,9% |
+2,4%p |
EBIT |
260,8 |
-222,6 |
o.A. |
Bilanzgewinn |
171,4 |
-264,3 |
o.A. |
Investitionen |
273,9 |
329,0 |
-16,7%**) |
Mitarbeiter |
16.080 |
16.044 |
+0,2% |
*) EBITDA ohne Effekte aus Restrukturierungen und Werthaltigkeitsprüfung (Impairment)
**) Aufgrund von Kosten für Funkfrequenz höhere Investitionen 2014
„Mit einem Halbjahresgewinn von über 170 Mio. Euro erwirtschaften wir das beste Ergebnis seit sechs Jahren. Das ist eine großartige Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom Austria Group. Besonders hervorzuheben ist die gute Entwicklung des Österreich-Geschäfts", betont Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group und A1.
Mit einem Halbjahresgewinn von über 170 Mio. Euro erwirtschaften wir das beste Ergebnis seit sechs Jahren.
Hannes Ametsreiter
Generaldirektor Telekom Austria Group
Der Umsatz der Telekom Austria Group bleibt im ersten Halbjahr 2015 mit 1.938,8 Mio. Euro stabil im Vergleich zum Vorjahr. Wachstumstreiber ist der österreichische Markt, während alle anderen CEE-Märkte Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben.
Das bereinigte EBITDA steigt aufgrund intensiver Kosteneinsparungen und der positiven Entwicklung in Österreich, Weißrussland sowie im Segment „Weitere Märkte" um 7,4 Prozent auf 665,3 Mio. Euro. Trotz zweistelligem Rückgang des bereinigten EBITDA in Bulgarien und Kroatien, führt das gruppenweite Ergebnis gemeinsam mit der Umsatzstabilität zu einem Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge um 2,4 Prozentpunkte auf 34,3 Prozent. Der gruppenweite Rückgang beim Investitionsvolumen in Höhe von 16,7 Prozent ist auf höhere Ausgaben für den Erwerb von Frequenzen in einzelnen Ländern im Vorjahr zurückzuführen.
Der Trend zur Renaissance des Festnetzes hält auch zum Halbjahr 2015 an und lässt die Festnetzanschlüsse um 5,9 Prozent auf rund 2,8 Mio. steigen. Die steigende Nachfrage nach Bandbreite lässt die Breitbandanschlüsse um 10,1 Prozent auf rund 1,9 Mio. steigen. Im Mobilfunk wiederum ist in allen Märkten eine SIM-Karten-Penetration von weit über 100 Prozent zu verzeichnen. Das führt zu einer Art Sättigung der Nachfrage und erschwert hohe Wachstumszahlen bei Neukunden. Trotzdem konnten im ersten Halbjahr über 120.000 Neukunden gewonnen werden, was einem Anstieg um 0,6 Prozent entspricht.
Obwohl die unterschiedlichen Märkte positive wie negative Ergebnisse aufweisen und das Marktumfeld sich nach wie vor herausfordernd gestaltet, schafft die Telekom Austria Group einen Nettogewinn von 171,4 Mio. Euro. Die Gruppe verzeichnet damit das beste Halbjahresergebnis seit sechs Jahren.
Die wesentlichen Entwicklungen der Märkte im Überblick
Am Heimatmarkt Österreich befindet sich A1 im ersten Halbjahr 2015 auf Wachstumskurs. Der Umsatz wächst um 2,5 Prozent auf 1.228,0 Mio. Euro und das bereinigte EBITDA legt um 14,4 Prozent auf 419,8 Mio. Euro zu. Während neue Mobilfunkanbieter den Wettbewerb intensivieren, erreicht A1 ein Wachstum im Premium-Segment sowie bei Festnetz- und TV-Kunden. Eine deutliche Ausgabensenkung leistet ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Ergebnisverbesserung. Bedingt durch das größte Breitband-Ausbauprogramm der Unternehmensgeschichte am Standort Österreich steigen die Infrastrukturinvestitionen im ersten Halbjahr um 17,5 Prozent auf 166,1 Mio. Euro.
In Weißrussland setzt das Tochterunternehmen velcom seine bisher starke Performance fort. In lokaler Währung wächst der Umsatz um 20,6 Prozent und das bereinigte EBITDA um 27,0 Prozent. Bedingt durch Währungseffekte sinkt der Umsatz in Euro jedoch um 2,8 Prozent auf 161,5 Mio. Euro, während das bereinigte EBITDA weiterhin um 4,4 Prozent auf 85,4 Mio. Euro steigt. Upselling hin zu hochwertigen Smartphone-Tarifen als auch ein deutlicher Anstieg des Datenverbrauchs sind ausschlaggebende Faktoren für die gute Entwicklung.
Der bulgarische Markt kommt auch im Halbjahr 2015 nicht zur Ruhe und ist nach wie vor geprägt von hartem Wettbewerb und schwachem Konjunkturumfeld. Obwohl bei der Anzahl der Mobilfunkkunden ein Plus von 4,8 Prozent erzielt wird und die Festnetzanschlüsse um 19,9 Prozent wachsen, sinken die Umsätze um 5,0 Prozent auf 173,6 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA der bulgarischen Mobiltel geht im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent zurück.
In Kroatien führten höhere Regulierungseffekte zu einem Umsatzrückgang in Höhe von 0,6 Prozent auf 174,7 Mio. Euro. Höhere Frequenznutzungsgebühren wirken sich auch auf das bereinigte EBITDA aus und führen, zusätzlich zu hohem Preisdruck, zu einem Minus von 15,2 Prozent auf 38,1 Mio. Euro.
Das Segment „Weitere Märkte" legt eine durchwachsene Bilanz zum Halbjahr 2015 vor. Der Umsatz sinkt in der gesamten Region um 6,9 Prozent auf 219,3 Mio. Euro. Der Umsatz von Si.mobil in Slowenien geht um 13,0 Prozent zurück, jener von Vip mobile in Serbien um 5,1 Prozent. In Mazedonien steigt der Umsatz ebenfalls um 17,8 Prozent - vor allem aufgrund der Akquisition des Kabelnetzbetreibers blizoo. Das bereinigte EBITDA wächst im Segment um 6,2 Prozent auf 70,2 Mio. Euro. Ohne Berücksichtigung eines positiven Einmaleffektes in Slowenien in Höhe von 20 Mio. Euro wäre das bereinigte EBITDA allerdings um 24,1 Prozent gesunken. Während in Mazedonien durch die Akquisition von blizoo das bereinigte EBITDA um beachtliche 45,2 Prozent zulegt, geht das bereinigte EBITDA in Slowenien und Serbien um jeweils über 28 Prozent zurück. Wachstumsperspektive für Slowenien bietet die Akquisition des Kabelnetzbetreibers AMIS – dadurch sind künftig sechs von acht Märkten der Gruppe konvergent. Darüber hinaus ist in Mazedonien bis Jahresende eine Fusion mit dem Mobilfunkanbieter One geplant, welche noch weiterer behördlicher Zustimmungen bedarf.
Trotz des gruppenweit guten Ergebnisses erfordert die unterplanmäßige Entwicklung in Südosteuropa eine leichte Anpassung des Ausblicks für das Gesamtjahr. Die Umsatzprognose wird von Plus 2 Prozent auf eine stabile Entwicklung adaptiert. Die vorgeschlagene Dividende bleibt bei 0,05 Euro und die Investitionsplanung zwischen 700 bis 750 Mio. Euro.