Meldung vom 20.02.2015

Telekom Austria Group verlautbart den weltweit ersten Einsatz einer komplett virtualisierten Mehrschichten Architektur mobiler Netzwerkfunktionen im Live-Netz

  • Die Telekom Austria Group zählt zu den Vorreitern innerhalb der Telekombranche mit einer vollständig virtualisierten Reihe von Netzwerkfunktionen
  • Eine Reihe von NFV-Demonstrationen stellt die erfolgreiche Umsetzung der Technologiestrategie der Gruppe unter Beweis
  • Die Telekom Austria Group setzt auf Lieferanten mit innovativen Konzepten

Im Vorfeld des anstehenden „Mobile World Congress" richtet die Telekommunikationsbranche ihr Hauptaugenmerk verstärkt auf den Einsatz der Netzwerk Virtualisierung (NFV).

Die Telekom Austria Group verlautbarte heute die weltweit erste erfolgreiche Demonstration einer vollständig virtualisierten Palette mobiler Netzwerkfunktionen in einem kommerziellen Netzwerk ihrer serbischen Tochtergesellschaft Vip mobile. Die Demonstration umfasste eine virtualisierte EPC (Evolved Packet Core)-Lösung von Connectem, die Open-Source IMS-Lösung (IP Multimedia Subsystem) „Clearwater" von Metaswitch sowie einen virtualisierten VoLTE Application Server (AS) von OpenCloud.

Nach den 2014 erfolgreich abgeschlossenen Feldversuchen im Bereich virtualisierte EPC- IMS- und VoLTE-Lösungen in Bulgarien, Kroatien, in der Republik Serbien und in der Republik Mazedonien, demonstriert die Gruppe nun als weltweit erster Telekommunikationsanbieter einen vollständig virtualisierten Lösungsstack im Live-Netz.

Durch die LTE-Technologie wird das Benutzererlebnis im Umgang mit traditionellen Mobilfunksprach- und SMS-Diensten wesentlich verbessert und letztere in Rich-Media-Lösungen umgewandelt. Bis vor kurzem ermöglichte das 4G/LTE-Netz die superschnelle Übertragung von Daten, während der Sprachverkehr automatisch über das 2G- oder 3G-Netz abgewickelt wurde. Mit VoLTE ist nun auch die Sprachübertragung über die 4G-Netzinfrastruktur möglich. Für den Endkunden bedeutet dies bessere Sprach- und HD-Videoqualität, kürzere Rufaufbauzeiten, die Möglichkeit, einen Anruf zu betätigen, während man parallel dazu im Internet surft sowie den Zugang zu HD- und Ultra-HD-Videostreaming.

In den vorangegangenen Feldversuchen lag der Fokus auf einzelnen virtualisierten Netzwerkfunktionen. Bei diesem Feldversuch stand hingegen die Virtualisierung der kompletten Architektur eines Voice over LTE Services im Mittelpunkt.

Statt den Datenverkehr von einer festgelegten Hardware Ausstattung, auf der eine bestimmte Software läuft, zu empfangen und zu verarbeiten, wird er nun in ein IT-Mehrzweck-Rechenzentrum geschaltet, welches über eine Intel x86 Hardware und virtualisierten Diensten läuft. Zusätzlich zu diesen Virtualisierungsdiensten wird eine Software eingesetzt, welche die notwendigen Verarbeitungsvorgänge durchführt, die für die Bereitstellung eines VoLTE-Dienstes in einem virtualisierten Umfeld notwendig sind.

Mobilitätsmanagement und Datensitzungssteuerung erfolgen durch die virtualisierte EPC (Evolved Packet Core)-Lösung des Start-up-Unternehmens Connectem Inc. Dadurch ist garantiert, dass ein Teilnehmer in einem Mobilfunknetz unterwegs ist, der Mobilfunkdienst aber aktiv bleibt, auch wenn der Teilnehmer sich weiter bewegt.

Die Sprachsteuerung bzw. der Anrufaufbau, entsprechende Medienformate sowie die Anrufterminierung erfolgen durch ein virtualisiertes IP-Multimedia-Subsystem (IMS) basierend auf einer Clearwater®-Lösung der Firma Metaswitch. Die erforderlichen Eigenschaften des Telefonsystems werden von einem virtualisierten VoLTE Application Server (AS) der Firma OpenCloud bereitgestellt. Beide Lösungen sorgen dafür, dass sich Kunden gegenseitig anrufen und Informationen mittels einer breiten Palette an Medien austauschen können.

Zum ersten Mal kommt so der gesamte Kernnetz-Stack virtualisiert zum Einsatz. Das reicht vom virtualisierten EPC, über das virtualisierte Open-Source-basierte IMS bis hin zum virtualisierten VoLTE Application Server. Durch den Einsatz dieses vollständig virtualisierten Lösungsstacks im kommerziellen Netz von Vip mobile konnte die Telekom Austria Group demonstrieren, dass diese Technologie für die breite Anwendung einsatzbereit ist. Die Demonstration gilt als wichtiger Meilenstein in der gesamten NFV-Strategie, auch in Anbetracht der Tatsache, dass das Unternehmen eben erst virtuelles EPC im Netz demonstriert hat.

Günther Ottendorfer, Technikvorstand der Telekom Austria Group, kommentiert: „Eines der Hauptthemen, die bei dem bevorstehenden Mobile World Congress intensiv diskutiert werden, ist die Netzwerk Virtualisierung (NFV). Als Gruppe haben wir uns bereits ausführlich mit der Virtualisierung auseinander gesetzt und konnten über Erfahrungen und Erkenntnisse bezüglich der neuesten Entwicklungen berichten. Die Telekom Austria Group zählt mit ihren erfolgreichen Feldversuchen zu den Vorreitern der Telekommunikationsbranche auf diesem Gebiet. Durch die Netzwerk Virtualisierung steht der globalen Telekommunikationsindustrie ein entscheidender Paradigmenwechsel bevor. Es zeigt sich, dass das Spiel erst begonnen hat und sich zahlreiche Innovationen am Horizont abzeichnen. Diese werden das Benutzererlebnis künftig erheblich steigern. NFV signalisiert darüber hinaus einen neuen Optimismus der Branche und hat das Potential, dass wir die gesamte Netzinfrastruktur neu überdenken und erheblich optimieren können. Dadurch werden wir dem Kunden noch bessere Dienste anbieten."

Dejan Kastelic, Technikvorstand von Vip mobile, fügt hinzu: "Wir sind sehr stolz darauf, dass Vip mobile ein weiterer erfolgreicher Einsatz der NFV-Technologie gelungen ist. Als jüngster Mobilfunkbetreiber in der Gruppe und Herausforderer am serbischen Markt sind wir stets bemüht, nach neuen Möglichkeiten zu suchen und die Innovationslandschaft sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene neu zu gestalten. So können wir das Benutzererlebnis und die Erwartungshaltung unserer Kunden wesentlich verbessern, indem wir effizientere, kostengünstigere und energiesparende Lösungen auf den Markt bringen, die schnellere Lieferzeiten und eine flexiblere Dienstleistungserbringung ermöglichen. Unser Bestreben liegt darin, eine führende Rolle bei der Bereitstellung neuer Lösungen für unsere Kunden und Lieferanten sowie eine wichtige Expertenfunktion innerhalb der Telekommunikationsgemeinschaft einzunehmen, in dem wir zukunftweisende Standards setzen, die uns näher an die fortschrittlichen Europäischen und globalen Märkte bringen."

NFV wird beim Mobile World Congress eine wichtige Rolle einnehmen. Die Telekom Austria Group ist daher besonders stolz, bei diesem Thema federführend zu sein. Die NFV-Technologie ermöglicht effizientere Betriebsabläufe zu günstigeren Preisen sowie eine schnellere Markteinführung neuer Dienste und daher schnellere Lieferzeiten für die Kunden. In Barcelona werden rege Diskussionen und Demonstrationen innovativer Lösungen rund um NFV erwartet.

Als Partner für die Demonstration von Vip mobile hat sich Telekom Austria Group für das Silicon Valley Start-up-Unternehmen Connectem entschieden. Die Gruppe arbeitet aber auch intensiv mit den britischen Firmen Metaswitch und OpenCloud zusammen, all diese Partner weisen sehr interessante Konzepte auf.

„Die Telekom Austria Group hat eine wichtige Führungsrolle im Transformationsprozess der Telekommunikationsbranche übernommen. Ihr starkes Engagement für Innovation hat den Weg für neue Marktakteure wie Connectem geebnet", betonte Nishi Kant, CEO von Connectem. „Wir gratulieren der Gruppe für den weltweit ersten Einsatz einer vollständigen Palette mobiler Netzwerkfunktionen auf Basis einer nachhaltigen and skalierbaren NFV-Infrastruktur. Wir sind sehr erfreut darüber, dass unsere virtualisierte EPC-Lösung erneut das Herzstück dieser NFV-Anwendung bildet".

„Als Softwareanbieter ist es großartig zu sehen, dass progressive Netzbetreiber wie die Telekom Austria Group die NFV-Technologie zu einer Priorität machen und sich zunehmend in Richtung eines Cloud-basierten, Software-zentrierten All-IP-Netzes bewegen", so Paul Drew, SVP von Clearwater bei Metaswitch Networks. „Wenn mehr Betreiber dem Vorbild der Telekom Austria Group Folge leisten, sind wir davon überzeugt dass die Branche in der Lage sein wird, kostengünstigere, flexiblere, besser programmierbare, ertragsreichere, intelligentere und wettbewerbsfähigere Netze zu realisieren".

„Die Zusammenarbeit mit Vorreitern wie der Telekom Austria Group ist für Service-Layer Innovatoren wie uns äußerst spannend", so Phillip Stubbs, Technikvorstand von OpenCloud. „Eine virtualisierte, offene Mehrschichtenarchitektur bietet die ideal Plattform für nachhaltige und wettbewerbsfähige Innovationen. Der Einsatz einer Cloud-basierten VoLTE-Lösung bietet außerdem Netzbetreibern zahlreiche Vorteile wie etwa einen reduzierten Kostenaufwand und höhere Agilität bei der Erbringung neuer Dienstleistungen, die einen einzigartigen Charakter und einen großen Kundenwert aufweisen".

Innovationen und VoLTE-Virtualisierung basierend auf den Produkten von OpenCloud und Metaswitch werden am Mobile World Congress, Halle 5, Stand 5E30, um 11 Uhr und 15.30 Uhr, jeweils am Montag, Dienstag und Mittwoch live demonstriert.

Hintergrundinfos
Die Netwerkvirtualisierung (NFV) stellt eine wichtige Entwicklung für die gesamte Telekommunikationsbranche dar und steht im Einklang mit der Technologiestrategie der Gruppe. Die Telekom Austria Group strebt die Marktführerschaft in diesem Bereich an, wobei einige NFV-Feldversuche innerhalb der Gruppe bereits im Gange sind, welche die Bedeutung der Infrastrukturführerschaft als wichtiges Unterscheidungsmerkmal besonders hervorheben.