Meldung vom 13.08.2014
- Telekom-Aktie bestperformender ATX- sowie europäischer Telco-Titel mit Kursgewinnen von rund 30 Prozent im ersten Halbjahr
- Rating-Upgrade durch Standard & Poor's von BBB- auf BBB mit stabilem Ausblick
- Umsatzrückgang von 7,3 Prozent im Jahresvergleich bedingt durch Entwicklung in Österreich, Bulgarien und Kroatien
- Umsatz-Wachstum in Weißrussland und im Segment „Weitere Märkte"
- Deutliche Kosteneinsparungen im Konzern tragen zu einer Verringerung des betrieblichen Aufwands in der Höhe von 102,7 Mio. Euro bei
- Bereinigte EBITDA-Marge trotz Umsatzrückgang auf 31,94 Prozent sowie 33,20 Prozent ohne Einmaleffekte gestiegen. Erfolgreiche Kosteneinsparungen führen in Österreich zu einem nahezu stabilen EBITDA auf bereinigter Basis
- Verbuchung einer Wertminderung in der Höhe von 400 Mio. Euro für Mobiltel resultiert in einem negativen Nettoergebnis der Gruppe in der Höhe von 317,8 Mio. Euro
- Mit Mazedonien und Liechtenstein jetzt fünf von acht Märkten konvergent
Kennzahlen der Telekom Austria Group
Kundenzahlen in Tausend
| 1. Halbjahr 2014 | 1. Halbjahr 2013 | +/- in % |
Festnetzanschlüsse konzernweit |
2.636,1 |
2.617,1 |
+0,7% |
- davon Breitband |
1.694,7 |
1.603,8 |
+5,7% |
Kundenanzahl im Mobilfunk |
19.877,9 |
20.032,8 |
-0,8% |
- davon Breitband |
1.504,6 |
1.514,5 |
-0,7% |
Finanzkennzahlen in Mio. EUR nach IFRS | | | |
Konzernumsatz |
1.939,0 |
2.092,3 |
-7,3% |
Bereinigtes EBITDA*) |
619,4 |
667,2 |
-7,2% |
EBITDA-Marge bereinigt |
31,94% |
31,89 % |
+0,1% |
EBIT |
-222,6 |
223,3 |
o.A. |
Bilanzgewinn/-verlust |
-317,8 |
108,0 |
o.A. |
Investitionen |
329,0 |
325,4 |
+1,1% |
Mitarbeiter |
16.044 |
16.352 |
-1,9% |
*) EBITDA ohne Effekte aus Restrukturierungen und Werthaltigkeitsprüfung (Impairment)
„Die anhaltenden Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise treffen die Realwirtschaft der CEE-Märkte im ersten Halbjahr 2014 mit voller Härte. Vor allem der bulgarische Markt leidet unter schlechten Konjunkturaussichten und den Folgen des Ukraine-Konflikts. Die Telekom Austria Group als einer der führenden Kommunikationsanbieter in Osteuropa bleibt von diesen Entwicklungen nicht verschont. Die Zahlen kommen aber nicht überraschend, die Öffentlichkeit ist seit Wochen über das Impairment informiert. Gleichzeitig blicken wir mit Zuversicht in die Zukunft unseres Unternehmens, denn durch die starke Partnerschaft mit América Móvil können wir in den nächsten Monaten wichtige Schritte setzen, um die Telekom Austria Group weiterzuentwickeln", betont Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group und A1.
Durch die starke Partnerschaft mit América Móvil können wir in den nächsten Monaten wichtige Schritte setzen, um die Telekom Austria Group weiterzuentwickeln.
Hannes Ametsreiter
Generaldirektor Telekom Austria Group
Der Umsatz der Telekom Austria Group sank im ersten Halbjahr 2014 um 7,3 Prozent auf rund 1,94 Mrd. Euro, vor allem aufgrund von rückläufigen Umsätzen in Österreich, Bulgarien und Kroatien. Die positive Entwicklung in Weißrussland und im Segment „Weitere Märkte" (hier sind insbesondere die Zuwächse von 17,1 Prozent in Serbien und 3,8 Prozent in Slowenien zu erwähnen) konnten die schwache Entwicklung der anderen drei Märkte nicht wettmachen.
Regulatorische Effekte in der Gruppe in der Höhe von 43,7 Mio. Euro und die Änderung der Schätzungsmethodik für nicht verrechnete Umsätze am österreichischen Markt (in Summe 28,2 Mio. Euro netto) lassen den Umsatz um 7,3 Prozent auf 1,94 Mrd. zurückgehen. Das bereinigte EBITDA verschlechtert sich dank Kosteneinsparungen jedoch nur um 7,2 Prozent auf 619,4 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge ist damit im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr von 31,89 auf 31,94 Prozent gestiegen.
Der Bilanzverlust von 317,8 Mio. Euro ist auf International Financial Reporting Standards (IFRS) vorgegebene Werthaltigkeitsprüfungen in Bulgarien zurückzuführen, die einen Anpassungsbedarf von rund 400 Mio. Euro auslösten. Die Wertminderung hat keine Auswirkung auf Cashflow und operative Ertragskraft der Gruppe, sie spiegelt nur die verschlechterte Zukunftserwartung für Bulgarien wider. Ohne die beiden Einmaleffekte aus der Abwertung in Bulgarien und die Anpassung der Schätzungsmethodik in Österreich wäre der Nettogewinn der Gruppe bei rund 100 Mio. Euro gelegen und damit ähnlich dem Nettogewinn von 108 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„Die Zahlen des ersten Halbjahres zeigen, wie erfolgreich wir durch Kosteneinsparungen im Konzern die Umsatzrückgänge ausgleichen konnten. Unter Berücksichtigung der einmaligen Sondereffekte befinden wir uns auf dem richtigen Weg zur Verbesserung des operativen Geschäfts. Das ist notwendig, um Investitionen in den Breitbandausbau finanzieren zu können und dadurch die hohe Qualität für unsere Kunden zu erhalten sowie unsere Region zukunftsfit zu machen", so Siegfried Mayrhofer, Finanzvorstand Telekom Austria Group.
Die wesentlichen Entwicklungen der Märkte im Überblick
Starkes Wachstum im ersten Halbjahr 2014 verzeichnet Weißrussland mit einem Umsatzplus von 20,6 Prozent in lokaler Währung beziehungsweise 2,1 Prozent auf 166,3 Mio. Euro im Halbjahresvergleich. Die weißrussische Tochter velcom konnte darüber hinaus ihr bereinigtes EBITDA um 1,9 Prozent auf 81,8 Mio. Euro steigern.
Auch das Segment „Weitere Märkte" verzeichnet in der ersten Jahreshälfte beachtliches Wachstum. Neben einem bereinigten EBITDA Wachstum von 6,5 Prozent auf 66,1 Mio. Euro, steigen die Einnahmen aus dem operativen Geschäft um 42,4 Prozent auf 14,2 Mio. Euro. Die slowenische Tochter Si.mobil sowie die serbische VIP mobile befinden sich damit auf dem Weg in ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014.
Die Performance dieser Regionen federt auch Einbußen am österreichischen und kroatischen Markt ab. In Österreich sank der Umsatz um 11 Prozent auf 1,197.6 Mio. Euro, bei der kroatischen Vipnet um 7,6 Prozent auf 175,8 Mio. Euro. In beiden Staaten ist der Umsatzrückgang größtenteils auf Regulierungseffekte zurückzuführen. Trotz Tarifanpassungen gingen die Einnahmen aus dem operativen Geschäft in Österreich und Kroatien auf 99,6 Mio. Euro sowie 10,8 Mio. Euro im ersten Halbjahr zurück. Bei der bulgarischen Mobiltel geht der Umsatz um 8,1 Prozent auf 182,7 Mio. Euro zurück. In Bulgarien verbesserte sich die EBITDA-Marge von 41,42 auf 41,50 Prozent.
Gleichzeitig konnten zwei strategisch wichtige Schritte im Sinne der Konvergenzstrategie durchgeführt werden. Vip operator mit Sitz in Skopje wird durch die Akquise des Festnetzanbieters blizoo die mazedonischen Kunden in Zukunft mit Mobil-, Breitband- und Festnetzprodukten aus einer Hand versorgen können. In der Bilanz wird sich der Neuzugang im dritten Quartal bemerkbar machen. Gleiches gilt für die Fusion der Mobilfunktochter mobilkom liechtenstein mit der Telecom Liechtenstein Anfang Juli 2014. Damit ist die Telekom Austria Group bereits in fünf von acht Ländern als konvergenter Multimedia-Anbieter am Markt positioniert und für die Zukunft gut aufgestellt.
Der Vorwärtstrend wird auch durch die Kursentwicklung der Telekom Austria Aktie unterstrichen. Seit Jahresbeginn legte der Titel um 30 Prozent zu und nimmt damit den Platz als bestperformende Aktie an der Wiener Börse ein. Auch im europäischen Vergleich erklimmt sie damit die Spitze aller Telekom-Wertpapiere im ersten Halbjahr 2014.